Spielbeginn
Was ist in jeder Strategie eigentlich das Wichtigste? Das man
keine Zeit verliert! Denn in diesem Spiel gewinnt normalweise
der, der schneller mehr Ressourcen sammelt, um damit eine Armee
auf die Beine zu stellen. Und in der wichtigen Startphase bis zur
Feudalzeit wird oft viel Zeit verplempert.
Wenn also die Strategie vorsieht, zusätzlich zu den vorhandenen
drei Dorfbewohnern weitere 23 herzustellen und den Webstuhl zu
entwickeln, dann sollte das im Idealfall nur 23*25 Sekunden für
die Dorfis und weitere 25 Sekunden für den Webstuhl dauern. Also
zusammen genau 10 Minuten. Nach 10 Minuten hat ein geübter Spieler
also 26 Dorfis und einen Späher.
Man kann das ja mal gegen den Computer ausprobieren,
ob man das hinkriegt (aufzeichnen nicht vergessen!).
Nehmen wir an, der Gegner spielt genau dieselbe Strategie und findet
auch seine Ressourcen pünktlich. Einer von beiden läßt aber
sein Dorfzentrum öfters leer laufen und verliert eine Minute.
Dann wird er auch später in der Feudalzeit landen und zuerst
angegriffen werden.
Nahrung abgeben
Wie verhindert man nun, daß das Dorfzentrum leer läuft?
Besonders der Anfang ist schwierig, speziell, wenn man die Schafe nicht
sofort findet. Wenn der letzte Dorfi in der Warteschlange fast fertig
ist und es ist noch nicht genug Nahrung da, bietet sich der
"SheepDump" an.
Dazu markiert man alle Schäfer, klickt mit Rechts auf
das Dorfzentrum und sie geben ihre Nahrung sofort ab.
Dann muß man schnell wieder mit Rechts auf das Schaf klicken, damit
sie weiterarbeiten. Es sollte nun genug Nahrung vorhanden
sein, um eine lückenlose Dorfbewohnerproduktion
zu gewährleisten.
Zum Thema SheepDump habe ich ein eigenes Lehrspiel gemacht. Als Volk
habe ich dabei die Azteken gewählt. Das hat folgenden
Grund:
Ein Schäfer sammelt 10 Einheiten Nahrung und gibt sie dann ab.
Ein Azteke dagegen kann immer 5 Einheiten mehr tragen, als alle
anderen Dorfis. Dadurch sammeln aztekische Schäfer 15 Einheiten.
Kleine Rechnung: Die Sammelrate für Fleisch bei Schäfern ist
0,316/s bzw. 3,17 Dorfisekunden. Bei 6 Schäfern stehen also in
Intervallen von etwa 32 Sekunden 60 Einheiten Nahrung zur Verfügung
(rein theoretisch, in Wirklichkeit müssen die Schäfer ein
neues Schaf schlachten und geben früher die zweite Ladung ab,
dafür verlieren sie beim Wechsel Zeit). Azteken allerdings haben
Intervalle von 48 Sekunden, dafür würden die 6 Schäfer
gleich 90 Einheiten Nahrung abgeben.
Deswegen habe ich für dieses Lehrspiel Azteken genommen, denn bei
denen ist sozusagen der SheepDump zwingend notwendig, um
überhaupt eine lückenlose Produktion zu bekommen. Im Spiel
habe ich etwa 18 Sekunden zur absolut perfekten Zeit verloren, und
zwar am Anfang, weil ich erst Häuser baue und den Späher
losschicke, bevor ich im Dorfzentrum neue Leute produziere.
Ein BeerenDump ist übrigens natürlich auch möglich, kostet
aber ungleich viel mehr Zeit, weil die Sammler erstmal zur Mühle
latschen und wieder zurück, während Schäfer im Dorfzentrum
ihre Nahrung ohne Zeitverlust abgeben können.
Wer macht was?
Wenn die ersten Minuten überstanden sind, sollte man eigentlich schon
soviele Leute auf Nahrung angesetzt haben, daß keine
solchen Versorgungslücken auftreten. Um nicht etwa die Produktion zu
vergessen, wähle ich daher in regelmäßigen Abständen mit
Hotkey das Dorfzentrum an und sorge dafür, daß die
Produktionswarteschlange gefüllt ist.
Das übliche Standardspiel sieht die ersten 6 oder 7 Leute für
Schafe und später Schweine vor, dann 3 oder 4 für Beeren. Das ist
einfacher. Profis lassen gerne die Beeren am Anfang weg
und suchen eine Rehherde.
Also erst Dorfi Nummer 11 oder 12 ist nicht für Nahrung
in der Normalspielweise. Auf Wasserkarten oder bei Flushes
kann das aber radikal anders sein. Dort wird oft zuerst ein
Holzlager gebaut und die Mühle erst danach.
Grau ist alle Theorie. Manchmal klappt trotzdem gar nichts. Z.B. findet
man die Schweine nicht oder nur vier Schafe. In solchen Fällen
kann man nur hoffen, daß es dem Gegner ähnlich geht.
Housed!
Wie verliert außerdem fast jeder normale Spieler immer wieder
wertvolle Sekunden? Indem er gehoused wird! Das heißt, man hat
nicht rechtzeitig angefangen, das Bevölkerungslimit zu
vergrößern und ein Haus zu bauen.
Als Faustregel gilt: Wenn noch Platz für zwei Leute ist, wird ein Haus
gebaut. Also bei einem Limit von 20 muß der 18te ein Haus
bauen. Aus Vorsichtsgründen mache ich das fast immer
schon mit dem 17ten.
Aber Vorsicht: Das gilt für die dunkle Zeit und auf Landkarten! Denn
auf Seekarten, mit möglicherweise mehreren Häfen, können
die Fischkutter einem einen Strich durch die Rechnung machen. Ebenso, wenn
man einen Flush spielt und aus mehreren
Schießanlagen Leute auswirft.
In solchen Fällen erhöht man den Vorlauf besser auf 5 oder mehr.
Und wenn man in der Ritterzeit expandiert, sollte man möglichst viel
Vorlauf haben und einen Dorfi dauernd Häuser bauen lassen.
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